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Dein Start in die Pferdefotografie - So lernst du Pferde zu fotografieren

Du möchtest mit der Pferdefotografie starten und aktuell siehst du vor deinen Augen noch ganz viele Fragezeichen bei verschiedenen Themen?

Dann bist du hier genau richtig.

Am Ende des Artikels wirst du Sicherheit und vor allem Klarheit für dein nächstes Pferdeshooting gewonnen haben. Völlig egal, ob du langfristig Kunden gewinnen möchtest oder in deiner Freizeit als Hobbyfotograf deinen eigenen Vierbeiner ablichten möchtest.


Damit du einen vollumfassenden Einblick bekommst, was wichtig für die Pferdefotografie ist, ist dieser Artikel in 4 Kapitel aufgeteilt:

  • Grundlagen Fotografie

  • Vorbereitung Fotoshooting

  • Fotoshooting

  • Nachbereitung


Falls du den Inhalt des Artikels lieber visuell aufbereitet sehen möchtest, schau unbedingt auf meinem YouTube Kanal vorbei.


Zu Beginn steigen wir direkt mit dem wichtigsten Teil ein: Den Grundlagen. Hierbei wirst du mehr über diese beiden Themen erfahren:

  1. Pferde sind Fluchttiere - Was heißt das für dich als Fotograf?

  2. Manuelle Kameraeinstellung


Lass uns über das Fotografieren mit Pferden sprechen. Der große Unterschied zur Hundefotografie ist recht ersichtlich - Pferde sind größer, weniger beweglich und das Risiko für Verletzungen ist deutlich höher. Außerdem sind sie Fluchttiere, heißt, wenn sie Angst bekommen oder unsicher werden, wollen sie zu ihrer Herde flüchten.

In meinen Augen können wir uns als Fotografen nicht rausreden bei der Verantwortung und sagen “Der Besitzer muss entscheiden, was wir machen können und was nicht”. Du solltest auch ein grundlegendes Gefühl für diese Tiere haben und dich mit der Körpersprache auseinander setzen.

Du solltest dich trotzdem vertraglich absichern, dass du bei Schäden durch “Fehlende Sicherheitsausrüstung wie Helm, Sattel, Trense” oder “Unfällen” keinerlei Haftung übernimmst.

Bitte mache trotzdem während des Shootings nichts, wo du ein ungutes Gefühl hast. Auch das größte Verlasspferd kann sich erschrecken.

In den folgenden Kapiteln werden wir immer wieder auf das Thema zu sprechen kommen. Gerade bei der Locationwahl ist hier besonders acht zu geben.


Eine weitere unverzichtbare Grundlage ist, dass du lernst, deine Kamera manuell einzustellen. So kannst du garantieren, dass du Herr über das Bild bist, was am Ende aus deiner Kamera herauskommt. Ohne Überraschungen. Ohne hoffen, auf ein gutes Bild.


Dazu musst du dich mit den 3 wichtigsten Einstellungen beschäftigen: ISO, Blende & Verschlusszeit/ Belichtungszeit (im folgenden Verschlusszeit). Diese drei Werte sind abhängig von einander. Kurz gesagt stehen die Werte hierfür:

  1. ISO - Bildhelligkeit & Rauschverhalten (Diese Zahl solltest du immer so gering wie möglich halten)

  2. Blende - Wie viel vom Bild scharf ist (Das ist Geschmacksache. Ich versuche sie so offen wir möglich, also das die Zahl so gering wie möglich ist, zu halten)

  3. Verschlusszeit - Wie lang die Zeitspanne ist, die eingefroren wird (in der Regel ist diese Zahl zwischen 1/500 - 1/1000)

Ganz wichtig für dich: Die Blende ist abhängig von dem Objektiv, das du auf deinem Kamerabody hast.

Du siehst jetzt 2 Objektive. Rechts ein Zoomobjektiv, links eine Festbrennweite.




Bei beiden Objektiven siehst du eine Zahl als maximale Blendenöffnung: 2.8 und 1.4.

Heißt, ich kann bei beiden Objektiven die Blende bis zu dieser Zahl öffnen. Es gibt Zoomobjektive, wo beispielsweise 2.8 - 5.6 stehst. Da kann ich bei einer maximalen Brennweite die Blende nur noch bis 5.6 öffnen.

Diese Objektive sind in der Regel günstiger, haben einen großen Nachteil: Du bist sehr abhängig vom Licht und musst ggf. die ISO höher stellen, damit du ein scharfes, helles Bild hast. Das kann dann dazu führen, dass dein Bild anfängt zu rauschen und du Bildqualität verlierst.


Damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie die Werte aussehen können, sind hier 3 meiner gängigen Kameraeinstellungen für dich (bewölkter Himmel):

  • Pferd & Mensch: f/3.2, ISO 400, 1/500

  • Pferdeportrait: f/1.8, ISO 200, 1/640

  • Pferd in Bewegung: f/3, ISO 800, 1/1000


Notiere sie dir gerne und nimm sie als Basis für dein nächstes Shooting. In der Regel reichen kleine Anpassungen an das aktuelle Tageslicht und die Fellfarbe des Hundes.

Belichtungsdreieck Fotografieren lernen
Belichtungsdreieck

Eingangs in das Thema manuelle Kameraeinstellung habe ich schon erwähnt, dass die 3 Werte zusammen hängen. Es gibt ein Diagramm, das nennt sich Belichtungsdreieck (siehe links), was dir das verdeutlichen soll.


Ich persönlich fand es zu Beginn super verwirrend. Deshalb habe ich dir oben die drei Beispiele genannt, um dir zu verdeutlichen, wie die Werte in der Praxis zusammehängen. Da es zur Fotografie, wie der Deckel zum Topf, gehört, wollte ich es hier aber unbedingt einbringen.


Im Zusammenhang mit der Blende haben wir das Thema der Objektivwahl schon angerissen. Bei der Wahl solltest du dir vorab Gedanken machen, was du fotografieren möchtest. Fotografierst du draußen? Möchtest du auch drinnen fotografieren? Sollen es Bilder mit viel Landschaft oder eher Actionbilder werden? Oder möchtest du das Rundumsorglospaket? Welches Budget hast du zur Verfügung?

Diese ganzen Punkte sind entscheidend, bei der Wahl der Kamera und des Objektivs.

Vorab: Mittlerweile kannst du dir online für wenige Tage Equipment ausleihen. Falls du auf Nummer sicher gehen möchtest kannst du vor dem Kauf einmal testen.


Generell ist ein sehr gutes Objektiv wichtiger als der Body. Wenn du ein Objektiv hast, wo sich die Blende nicht weit öffnen lässt, bringt dir der beste Body nichts. Ich persönlich würde deshalb immer empfehlen, ein Objektiv mit einer Blende von 2.8, 1.8. oder 1.4. zu wählen und dafür eher am Body zu sparen.

Der Klassiker in der Pferdefotografie ist das 70 - 200mm mit einer blende von 2.8. Eine alte Faustregel besagt: Pferdefotografie braucht mindestens eine Brennweite von 100mm. Für den Anfang würde ich diese Regel bejahen, wenn du sicher in der Fotografie bist kannst du dich ruhig ausprobieren.

Achtung! Dieses Objektiv gibt es auch mit einer 4er Blende - Es ist günstiger, dafür bist du deutlich mehr auf das Tageslicht angewiesen.

Warum 100? Bei dieser Brennweite werden die Proportionen des Pferdes realitätsgetreu abgebildet und nicht verzerrt.

Bei den Bodys würde ich dir eine Vollformatkamera oder eine Systemkamera/ Spiegellosekamera empfehlen. Auch hier ist es wichtig zu wissen, was du fotografieren möchtest. So kannst du prüfen, ob die Kamera zum Beispiel genügend Bilder in der Sekunde machen. Gängige Marken sind: Canon, Sony und Nikon. Gehe hierfür unbedingt in ein Fachgeschäft oder leih dir online Bodys und nimm die verschiedene Modelle in die Hand. Die Marken gehen von der Handhabung und zum Teil auch preislich sehr auseinander.


Wenn du dich für dein passendes Equipment entschieden hast, solltest du vor dem Fotoshooting noch folgende Einstellungen/ Entscheidungen treffen:

  • One Shot oder Serienmodus (Je nach Bildwunsch und Charakter des Tieres, unnötige Schüsse vermeiden)

  • RAW oder JPEG (Empfehlung: RAW, höhere Qualität und besser für die Nachbearbeitung)

  • Weißabgleich (Farbtemperatur des Bildes)

Außerdem solltest du diese Dinge noch in deinen Kamerarucksack packen:

  • Mülltüte oder Kameraschutz für Regen

  • Tuch oder Brillenputztücher für dreckige Linse

  • Tuch für den Hund (Schmutz entfernen)

  • SD Karten

  • Ersatzakku(s)


Du merkst, die richtige Wahl an dem Herzstück deiner Arbeit ist entscheidend. Nimm dir deshalb ausreichend Zeit und setze dich mit dem Thema und deinem Bildwunsch auseinander.

 

Nachdem du dich für dein Equipment entschieden hast, geht es an die weiteren Vorbereitung für dein nächstes Fotoshooting. Denn wir möchten, dass du Klarheit durch Struktur erhältst.

Dafür werden wir uns anschauen:

  • Wie du dich optimal auf das Fotoshooting vorbereiten kannst

  • Wie du dem Tierbesitzer Sicherheit gibst

  • Wie man das Pferd auf das Shooting vorbereiten sollte


Wir starten auch direkt mit dem ersten Punkt. Denn schon zu Beginn ist es wichtig, dass feststeht, wofür die Bilder des Shootings sind: Erinnerungen, Portfolio oder zu Übungszwecken. Kläre auch welche Veröffentlichungsrechte du brauchst. Ich würde dir auch empfehlen alles schriftlich in einem Vertrag festzuhalten. Gerade, wenn auch die Tierbesitzer auf den Bildern für dein Marketing zu sehen sind.

Wie heißt es so schön: Verträge sind zum vertragen da.


Was völlig irrelevant für den Shootingzweck ist, ist dieser Punkt: Gerade in der Kennenlernphase mit dem Tierbesitzer ist es wichtig, dass du die richtigen Fragen stellst und gut zuhörst. Wie ist der Charakter des Pferdes? Welche Ängste gibt es bezüglich des Shootings? Was für Erfahrungen wurden in der Vergangenheit gemacht mit Fotografen? Welche Stimmung sollen die Bilder haben? Gibt es am Stall eine Location, wo das Shooting stattfinden kann oder ist das Pferd so sicher, dass es zu einem anderen Ort gefahren werden kann?


Diese Informationen helfen dir dabei, das Pferd und den Tierbesitzer besser einschätzen zu können. Wenn du alles nötige über Tier und Mensch weißt, könnt ihr die optimale Uhrzeit und den perfekten Ort für euer Fotoshooting vereinbaren (dazu später mehr). Wenn diese Hürde genommen ist, können wir mit deinen weiteren Vorbereitungen starten.

Alles was du zur Pferdefotografie wissen musst, um gelungene Pferdebilder zu fotografieren.Neben der Reinigung deines Equipments und dem packen deines Rucksacks, kannst du dich noch folgendermaßen auf das Fotoshooting vorbereiten:

  1. Wenn du die Location nicht kennst, schau bei Google Maps vorbei und bekomme ein Gefühl dafür

  2. Du brauchst Ideen? Lass dich auf Instagram oder Pinterest inspirieren. Achtung: Wenn du merkst, dass du dich damit unter Druck setzt, lass es bleiben und vertraue dir und deiner Fähigkeit

  3. Schreibe dir einen Zettel mit Posen oder besonderen Informationen über dein Mensch-Pferd Team auf und nimm ihn mit. Bei Gelegenheit oder Unsicherheit kannst du kurz drauf schauen

Deine eigene Vorbereitung ist die Einfachste, jetzt wird es ein wenig schwieriger.


Wie kannst du Pferd und Mensch die Sicherheit geben, die sie möglicherweise von dir brauchen?

Viel zu häufig wird vergessen, dass wir als Fotografen nicht diejenigen sind die Fragen vor dem Fotoshooting haben, sondern der Tierbesitzer.

Deshalb würde ich dir empfehlen, entweder im persönlichen Gespräch (z.B.Telefon, Onlinemeeting) einen kleinen Fragenkatalog abzuarbeiten oder einen Shooting Guide vorab zur Verfügung zu stellen. Aufgrund des Zeitfaktors habe ich mich die letzten Jahre auf den 2. Punkt fokussiert und fahre damit sehr gut.


Was ist ein Shooting Guide? Darin sind alle wichtigen Informationen gebündelt für den Kunden zusammengefasst. So beantwortest du die Fragen, bevor sie überhaupt aufkommen und vermittelst so Sicherheit und Professionalität. Außerdem stehen dort Preise, Shooting Ablauf und häufig gestellte Fragen. So wissen alle ganz transparent, wie es nach dem Fotoshooting weitergeht und was es kostet.

Weitere, wichtige Themen, die gerne gestellt werden:

  • Kleiderwahl

  • Was mitbringen? (Leckerlies, Spielzeug)

  • Kann ein Helfer mitkommen?

  • Spontan verschieben (Wetter oder Krankheit)

Übrigens kannst du eine Vorlage hierfür in meinem Shop erwerben:



2-3 Tage vor dem Fotoshooting gehe ich immer erneut auf den Kunden zu und erkunde mich nach offenen Fragen und dem Wohlbefinden. So haben alle Klarheit, dass das Fotoshooting stattfindet und die Personen sehr gut vorbereitet sind.


Neben den Personen sollte natürlich auch die Fellnase für das Fotoshooting zurecht gemacht werden.

Darunter verstehe ich nicht nur die Fellpflege und das Tragen sauberer Ausrüstung wie Halfter oder Trense, sondern noch mehr. Im Sommer empfehle ich bei empfindlichen Tieren auch immer das Auftragen von Insektenspray.

Ich gebe immer noch die Anweisung, dass der Pferd nicht ausgepowert zum Shooting erscheinen soll. Müde Pferde sind unkonzentriert und haben weniger Motivation. Das kann extrem kontraproduktiv und frustrierend sein.

Außerdem sieht nasses Fell vom Schweiß schnell stumpf und ungepflegt auf den Bildern aus und von der Trense und dem Sattel können auch unschöne Abdrücke entstehen.

Optimalerweise gehen oder fahren Pferd und Mensch einmal an die Location, wo ihr fotografieren wollt. So kann einmal geprüft werden, ob die Location passen für ein Fotoshooting ist. Lass dir davon auch gerne vorab ein paar Bilder zuschicken oder schau, wie vorhin erzählt, einmal mit Google Maps vorbei.

Aber welche Location ist passend? Achte darauf:


  • Charakter des Tieres (z.B. Jagdtrieb, Wasserliebe, Ängstlichkeit)

  • Alter/ Gesundheit des Tieres (Wie weit könnt ihr euch bewegen?)

  • Belebtheit des Ortes (Ablenkung)

  • Boden (Verletzungsgefahr)

  • Sonnenverlauf (Besonders wichtig bei Sonnenaufgang- und Sonnenuntergangsshootings)

  • Fellfarbe (Gerade bei sehr dunklen Hunden solltest du ausreichend Licht haben)

  • Jahreszeit (z.B. Insekten & Hitze im Sommer)


Wenn diese Punkte geklärt sind kannst du entscheiden, ob die Wunschlocation geeignet ist oder ob ihr etwas anderes Passendes am Stall findet.

Wenn ihr wisst wo ihr fotografieren wollt, könnt ihr auch entscheiden, wann ihr euch verabredet. Achte bei der Terminwahl auf folgende Punkte:

  • Temperatur zur Jahreszeit (Gerade bei dunklen Fellfarben)

  • Intensität Sonne & Schatten (Hochsommer in der Mittagszeit ist eher suboptimal)

  • Lichtwunsch (Goldene Stunde, schlichte Portraits - Klärt hier bitte, was ihr macht, falls es bewölkt ist)

  • Schlafenszeit des Tieres (Bestimmte Tageszeit für Nickerchen?)

Du solltest auch klar kommunizieren, wie ihr bei “Schlecht-Wetter” (vor allem, ab wann es darunter fällt) verfahrt und was bei spontaner Absage passiert (Entschädigung).


Wenn ihr einen Termin vereinbart habt würde ich den Vertrag und den Shooting Guide per Mail zuschicken. Wichtig noch: wie schon erwähnt, 2-3 Tage vorab auf den Tierbesitzer zugehen und mögliche neue Fragen klären oder final den Termin bestätigt bekommen. So gehst du auf Nummer sicher, dass der Termin nicht vergessen wurde oder kannst rechtzeitig bei schlechtem Wetter verschieben.


Jetzt hast du das Wichtigste für die Vorbereitung gelernt: Wie du dich, den Tierbesitzer und das Pferd vorbereitest, wie du die Location auswählst und den passenden Termin findest sowie die wichtigsten Grundlagen der manuellen Kameraeinstellung.

Als nächstes wollen steigen wir dann da ein, wenn du dich mit dem Tierbesitzer an der Location zum Fotoshooting triffst.

 

Ganz wichtig, nimm dir im Auto nochmal eine Minute Zeit, auch wenn der Tierbesitzer schon wartet. Gehe alle Namen durch, erinnere dich an wichtige Charaktereigenschaften. Wenn du nervös sein solltest, atme ein paar mal in Ruhe durch.

Vielleicht schaust du dir auch noch ein paar Posen auf dem Handy an, die du beim Shooting umsetzen möchtest.

Wenn du das Gefühl hast, fokussiert zu sein, steig aus und konzentriere dich direkt auf den Menschen und das Tier. Beobachte zu Beginn ganz genau:

  • Wie ist das Pferd drauf? Stimmt es, was der Tierbesitzer dir erzählt hat?

  • Ist der Tierbesitzer nervös?

  • Wie sind die Lichtverhältnisse?


Ich persönliche starte immer damit, dass wir einen kleinen Spaziergang zur Location machen. Je nachdem wie weit wir laufen müssen mit oder ohne Pferd. Dabei hinterfrage ich, ob spontan noch fragen aufgekommen sind. Sonst schaue ich mir die Umgebung genau an, zeige, wenn ich spontan schönen Fotospots finde und erkläre, wie der Verlauf sein wird. In der Regel fotografiere ich den Pferd zuerst alleine, mache dann Tier-Mensch-Portraits und zum Schluss Bewegungsbilder und Tricks.

Wenn ein oder mehrere Helfer dabei sind, schnappe ich sie mir vorab einmal und spreche mit ihnen. Es ist nämlich super wichtig, dass sie gezielt den Blick lenken und nicht dauerhaft lärm machen. Ich erkläre ihnen, worauf ich beim Fotografieren achte und gebe auch dem Tierbesitzer den Hinweis, dass dieser sich auf das Shooting konzentrieren soll, und nicht um die Ohren des Pferdes oder andere Dinge.

Grundposition Pferd
Grundposition Pferd

Wenn ich den ersten, passenden Spot gefunden habe, mache ich 2-3 Testbilder, um die Kamera optimal einzustellen. Mehr Infos zur manuellen Kameraeinstellung findest du zu Beginn des Videos.

Dann erkläre ich die Grundposition des Pferdes.


Das Pferd soll nämlich nicht gerade auf mich zustehen, sondern versetzt. Als nächstes positioniere ich den Shooting Helfer und dann starte ich mit Ganzkörperbilder, Portraits und häufig noch Detailbilder.

Dann drehe ich das Pferd waagerecht zu mir und mache so, je nach Körperbau, noch Portraits vom Kopf oder Oberkörper.

Ganz wichtig: Ich achte immer darauf, wie die Mähne des Pferdes fällt. Diese soll mit auf die Bilder.

Hierbei kannst du variieren, aus welchem Winkel du fotografierst. Ich empfehle, dass du dich mit der Kamera auf Brusthöhe positionierst und eher in die Tiefe gehst. So wirkt das Pferd erhabener und nicht gestaucht.


Als nächstes hole ich den Menschen mit auf die Bilder und nehme mir diesen zuerst einmal zu Seite. Ich erkläre ihm, die wichtigsten Punkte:

  • Er soll immer darauf achten, dass das Pferd in der Grundposition bleibt.

  • Wenn man nicht weiß wohin mit den Händen: An den Kopf oder Körper des Pferdes

  • Wenn das Pferd in die Ferne blickt, einfach in die gleiche Richtung schauen und nicht krampfhaft versuchen den Blick des Pferdes in eine andere Richtung zu lenken

  • Kekse nur im Notfall geben, sonst fängt das Pferd an zu knabbeln und das bringt Unruhe in das Shooting

  • Strick nicht um die Hand wickeln, sondern durch die Hand auf den Boden fallen lassen / Zügel kommen über den Hals

  • Der Blick muss nicht Richtung Kamera gehen. Gerne Augen schließen und den Moment genießen, an der Kamera vorbeischauen oder das Pferd anschauen.

Zu Beginn stelle ich den Menschen an die Brust/ Kopfhöhe und bevor das Paar die Pose verändert, verändere ich meine Position. Ich gehe vor und zurück, um den Bildschnitt zu verändern und zur Seite, um aus anderen Winkeln zu fotografieren.

Wenn Pferd und Mensch angekommen sind und ich ein Gefühl für das Pferd habe, probiere ich andere Posen aus.

  • Hinknien

  • Hinsetzen

  • Auf das Pferd setzen

Während des Shooting fotografiere ich in der Regel dauerhaft mit meinem 70 - 200mm, wenn ich einen anderen Look erzeugen möchte, wähle ich auch gerne mal das 35mm.

Mein Ziel bei den dabei und mit den Anweisungen ist es, dass sich das Paar so wenig wie möglich bewegt, sondern ich diejenige bin, die im aktiven Part ist. So bekomme ich Ruhe in das Fotoshooting und Sicherheit, durch so wenig Anweisungen wie möglich.


Würde ich durchgehend korrigieren, könnte das das den Tierbesitzer verunsichern.

Zum Schluss oder zwischendurch um das Shooting aufzulockern mache ich Bewegungsbilder von Mensch und Tier - Lasse diese von mir weg oder auf mich zu gehen.

Bei zappeligen Pferden lockere ich die Situation durch die Bewegung oder das Durchführen von gelernten Tricks, die du übrigens auch wunderbar fotografieren kannst. So kannst du die Motivation und Konzentration wieder heben.

Ein Locationwechsel kann dabei auch helfen.

Wenn ich mit meinen Fotoideen durch bin, ist mein letzter Schritt den Besitzer zu fragen, ob diesem noch etwas fehlt. Sollte das nicht der Fall sein, beende ich das Shooting mit einem gemeinsamen Weg zum Stall, wo in der Regel auch das Auto steht.

Dort bespreche ich das weitere Vorgehen: Wann kommt die Galerie? Wie belaufen sich die Kosten? Wie lange dauert die Bildbearbeitung?

In der Regel dauert ein Fotoshooting zwischen 1-2 Stunden und wir fotografieren an 2-3 Locations. Bei Kleiderwechsel manchmal auch nur an 1-2.





 

Das Shooting ist beendet, du sitzt wieder im Auto. Was nun?

Nach dem Fotoshooting ziehe ich die Bilder zuerst auf meinen Laptop und sichere sie zusätzlich auf einer Festplatte. Die Fotoverwaltung und Erstellung der Bildauswahlen mache ich mit Adobe Lightroom.

Von Lightroom kann ich die gelungenen und grundoptimierten Bilder direkt in PicDrop exportieren. Dort kann der Kunde die Bildauswahl treffen.

In dieser Bildauswahl landen in der Regel 60-150 Bilder. Hier versuche ich keine ähnlichen Bilder reinzuladen oder welche, wo ich nicht zu 100% von überzeugt bin. Schlussendlich sind die ausgewählten Bilder meine Visitenkarte, wodurch mich potenziell andere Kunden buchen.

Meine Kunden haben 14 Tage kostenfrei Zeit ihre Bilder auszuwählen. Danach kostet jede angebrochene Woche 20€. So möchte ich vermeiden, dass sich Aufträge überschneiden und die Bildbearbeitung länger dauert.

Wenn ich die Bildauswahl zurück erhalte, stelle ich die Rechnung. Erst nach vollständiger Bezahlung starte ich mit der Bildbearbeitung.

Diesen Ablauf, sowie die Kosten halte ich vertraglich fest. So vermeide ich ein “Das wusste ich aber nicht”.

Die bearbeiteten Bilder stelle ich in 2 Varianten zur Verfügung:

  1. Ohne Logo - volle Qualität

  2. Mit Logo - Veröffentlichung in geringerer Auflösung

Je nach Shooting Paket gibt es diese als digitalen Download oder auch als hochwertigen Print mit zusätzlicher Sicherung auf USB-Stick.

Den Download-Link lasse ich 30 Tage verfügbar. Danach kommt man nur auf Nachfrage an die Bilder.

Und jetzt kommt in meinen Augen einer der wichtigsten Schritte, der gerne vergessen wird. Mir persönlich ist es unfassbar wichtig, dass der Kunde nach dem Fotoshooting etwas in den Händen hält, auch wenn keine Prints bestellt wurden.

So stärke ich die Kundenbindung und möchte aus einmaligen Kunden Wiederholungstäter machen. Außerdem soll man sich immer positiv an das Shooting zurück erinnern.

Wie genau du das machst, ist die selbst überlassen. Ich persönlich kalkuliere immer 5€ im Shooting Preis mit ein.

Ein paar Inspirationen für dich:

  • Polaroid Bilder (kannst du direkt nach dem Shooting mitgeben)

  • 2-3 Prints (im kleinen Format)

  • Glücksbringer

  • Klebebild fürs Portmonee

Wichtig dabei ist, dass es etwas ist, was man aufbewahrt und nicht der 1000. Kugelschreiber, der in der Ecke oder im Müll verwindet.

Damit zeigst du dem Kunden Wertschätzung und kannst dabei in einer kleinen Karte z.B. noch um eine Google Bewertung bitten.


So profitierst du auch noch für dein Marketing und beide Seiten sind glücklich.

Du hast gemerkt, das Wichtigste in der Pferdefotografie ist die Vorbereitung und sich mit dem eigenen Equipment auseinander zu setzen. Damit stellst du die Weichen für deine Art der Fotografie. Entsprechend haben wir hierauf die letzten Minuten den Schwerpunkt gesetzt. Links zu einigen Vertiefungsvideos findest du in der Videobeschreibung. Schau aber auch gerne auf meinem Kanal vorbei, dort findest du womöglich noch mehrere Videos, die noch nicht dort aufgelistet sind.

Waren es dir für die kurze Dauer zu viele Informationen oder du hättest gerne noch Bilder für die Veranschaulichung? Ich habe ein Handbuch geschrieben, was du für nur 9,99€ in meinem Shop erwerben kannst. Du findest auf knapp 70 Seiten die wichtigsten Informationen mit Bildern und noch 7 zusätzliche, exklusive Videomodule.



Danke für deine Zeit und das du bis zum Ende gelesen hast.


Steffi

 
 
 

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